Geografie,  Geschichte,  Land  und  Leute

Ernen

Von dem an der Rhône gelegenen Ferienort Fiesch fährt man Richtung Brig / Lausanne und kommt nach kaum einem Kilometer hinter dem Ortsende von Fiesch zur scharfen Abzweigung nach links Richtung Ernen / Binn. Auf der gegenüberliegenden Seite des Tales geht es nun sanft über Niederernen, das aus wenigen alten, dafür aus umsomehr neuen Touristenchalets besteht, nach Ernen hinauf. Aufgrund der unauffälligen Architektur, die im Stil der Gegend gehalten ist, fallen die neuen Bauten nicht negativ auf.
Ernen ist berühmt und stellt den Anspruch, das schönste Dorf der ganzen Schweiz zu sein. Uralte, prächtige Häuser, z.T. aus dem 12. Jahrhundert, typische Walliser Holzhäuser und Stadel und ein wunderschöner Dorfplatz sowie die kunstvoll gestaltete Kirche des Hl. Georg aus dem 11. Jahrhundert, lassen einen Dorfrundgang zu einer Reise in die Vergangenheit werden.
Ernen war über Jahrhunderte hinweg einer der Hauptorte des Goms, wie man die Region vom Rhônegletscher bis Grengiols nennt. Von hier wurde kirchliche und weltliche Macht ausgeübt, man verfügte über einen Gerichtssitz und war in ständiger Fehde mit dem anderen mächtigen Ort des Goms, Münster, wobei Ernen sich durchsetzte und schliesslich der Hauptort des Zenden Goms wurde. Im Ort wuchsen die Geschlechter der Supersaxo und Schiner heran, die als Bischöfe oder Kardinäle, hier war Mathias Schiner der bedeutendste Politiker und Kirchenmann, den Kanton beherrschten, ein Denkmal auf dem Dorfplatz erinnert an ihn. Dem erner Einfluss in der Politik war es schliesslich zu verdanken, dass die Oberwalliser im Bündnis mit dem mächtigen Bern die Herrschaft der Savoyer 1475 beenden konnten und das welsche Unterwallis eroberten.
Das Dorf war auch Warenumschlagplatz von und nach Italien über das Binntal und den Albrunpass, was den Wohlstand natürlich nur vermehrte. Der Weg gehört heute als Teil des grossen Walserweges zum alpinistischen Kulturerbe. Früher gab es auch ein Schloss, von dem leider nichts mehr übrig ist. Heutzutage kann man bei einem Dorfspaziergang ein anderes, besonderes Flair wahrnehmen: Unversehens steht man z.B. vor einem kleinen Dorfladen, in dem Walliser Bioprodukte verkauft werden, die staatlich gefördert sind und die in der Schweiz einen höheren Zuspruch haben als Vergleichbares in Deutschland. Maultiertrekking entlang alter Walserwege, die tage- oder wochenweise gebucht werden können und andere Sachen und Sächelchen werden dort angeboten.
Etwas ausserhalb des Dorfes -Richtung Ortsteil Mühlebach- auf einem der Rhône vorgelagerten Hügel, steht der alte erner Galgen: Ernen war früher der Gerichtsort des Oberwallis und es soll so mancher armselige Mensch hier durch den Strang zu Tode gebracht worden sein, zuletzt noch im 18. Jahrhundert, genauer 1764. Allerdings war der Galgen nur für Einheimische bestimmt, 'fremde Hudel' wurden verbannt, oder bei Kapitalverbrechen einfach in die Schlucht des Fiescherbaches im Fieschertal geworfen.
Auf dem zentralen Dorfplatz kann man mit Blick auf Ernens berühmtesten Sohn, Kardinal Schiner (1465-1522), einen gemütlichen Schümli-Kaffee nehmen. Den schönsten Blick auf Ernen hat man wenige Kilometer hinter dem Ortsrand wo seit 2014 eine kühne Hängebrücke die Rhôneschlucht überspannt.

Sehenswürdigkeiten
Schulhaus von 1668 Malereien des zürcher Malers Boissonas aus dem zweiten Weltkrieg
Zendenrathaus, 1750 Einziges vollständig aus Stein gebautes Haus, beherbergte Gericht und Gefängnis inkl. Folterwerkzeuge
Kapuzinerhaus Das älteste Haus Ernens
Tellehüs, 1578 Fresken mit Szenen der Tellsage, zahlreiche Friese, 1799 soll Goethe hier gewesen sein
Pfarrkirche Hl. St. Georg, 11.-16. Jh. Eine der ältesten und bedeutendsten Kirchen des Oberwallis, enthält eine kostbare Orgel, wertvolle Schnitzereien
Kapelle Mühlebach

Oberwallis und Goms

Von Gletsch, der Rhône folgend, kommt man nach Oberwald, anfänglich führt der Weg durch eine hochgebirgige Felslandschaft, die nach einigen Serpentinen talabwärts zusehends freundlicher und bewachsener wird. Lärchen- und Arvenwald, der typische Hochgebirgsbewuchs begleitet uns bis Oberwald. Hier trifft sich der Verkehr mit der Furka-Oberalp-Bahn (FO), die am Bahnhof Oberwald auch den Autoverlad nach Realp in den Kanton Uri abfertigt. Seit kurzem ist hier der Ausgangspunkt der Furka-Dampfbahn Bergstrecke, die den alten Weg der Eisenbahn nach Realp befährt und im Sommer eine absolute Attraktion der Gegend darstellt. Für Junge und jung gebliebene eine Attraktion.
In einen neuzeitlich errichteten, zugegeben ziemlich hässlichen Betontunnel fahren wir nun weiter ins Obergoms hinein. Nach dem nächsten Ort, Obergesteln, kann man eine gewaltige Eispyramide über dem Tal thronen sehen, das 4505m hohe Weisshorn aus dem Mattertal erhebt seinen Gipfel über den Talausgang. Hinter uns erblicken wir den Firngipfel des Dammastock 3630m, der sich über dem Rhônegletscher erhebt. Nach kurzer Strecke erreichen wir Ulrichen, ein kleiner Ort, in dem nach links der Nufenenpass ins Val Bedretto Richtung Airolo im Tessin abzweigt. Weiter geht es über Münster, dessen Kirche ein barockes Schmuckstück ist, bis Niederwald. Der nächste Ort ist das touristisch gut erschlossene Fiesch. Hier lassen sich einige schöne Besichtigungen und Ausflüge rund um Fiesch in teilweise wilde und schluchtige Seitentäler anschliessen. Vor Fiesch geht es rechts steil durch den Wald nach Bellwald, einer Siedlung, die hoch über dem Rhônetal auf einer Terrasse liegt mit einer grandiosen Sicht auf das Tal und die Walliser Bergriesen. Wer den umfassenden Rundblick schätzt, dem sei eine Fahrt auf das Eggishorn empfohlen, der 360°-Blick hoch über dem Aletschgletscher reicht von den Berner Eisriesen Eiger, Mönch und Jungfrau über die Lepontinischen und Walliser Alpen bis zum Mont Blanc.
Von Fiesch aus erreicht man talabwärts das Örtchen Lax. Weiter geht's über Bettmeralp-Talstation und Mörel nach Brig. Hinter den nördlich der Strasse gelegenen Vorbergen liegt der grosse Aletschgletscher, ein Naturwunder der besonderen Art. Die autofreien Orte Riederalp und Bettmeralp laden mit ihrem dörflichen Charakter zu Ausflügen und Übernachtungen ein. Man hat an der Flanke des grössten Gletschers der Alpen ein Naturreservat geschaffen, das als Paradebeispiel für erfolgreichen Naturschutz steht, den seit 1933 unter Naturschutz stehenden Aletschwald, der neuerdings zum Weltnaturerbe Jungfrau-Aletsch der UNESCO gehört.
Eine Anekdote erzählt die Geschichte eines besonderen Urlaubers auf der Riederalp: Im Gebäude des Bankiers Cassel, der aufgrund seines „schlossherrenhaften“ Reichtums und seiner guten Beziehungen zur königlichen Familie auch „Windsor-Cassel“ genannt wurde, er war ein britischer Bankier deutscher Abstammung, logierte ein gewisser Winston Churchill. Der feine Herr war der Kuhglocken überdrüssig, da diese ihn jeden Morgen weckten und so mussten die walliser Bergbauern ihren Kühen das Läuten untersagen und stopften die Glocken mit Heu aus....
Südwestlich von hier endet das Goms.

Brig ist die oberwalliser 'Hauptstadt'. Man kann heute noch sehen, wie man hier durch den Handel mit Italien zu Reichtum und Wohlstand gekommen ist. Das Stockalperschloss, benannt nach seinem Erbauer Kaspar-Jodok Stockalper, dem Salzkönig vom Simplon, sollte ebenso eine Besichtigung wert sein, wie die Briger Innenstadt, die verkehrsberuhigt auf verschiedenen Plätzen zum Verweilen einlädt. Zugegeben, sie war vor 1993 noch schöner gewesen, aber man hat sich alle Mühe gegeben, nach der verheerenden Katastrophe vom September 1993, das ursprüngliche Flair der Altstadt wieder herzustellen. In südlicher Richtung verläuft der Simplonpass über und die Simplonlinie der Eisenbahn durch den Berg nach Oberitalien ins Piemont. In der näheren Umgebung warten einige Highlights auf Besichtigungen und Ausflüge in und um Brig.

Berge meine Berge, im Land der Gletscherriesen, Land der Superlative

Streng genommen sind wir ja im Kanton Wallis. Allerdings gehören die das Dorf Ernen umgebenden Berge des Alpenhauptkammes nicht zu den Walliser Alpen, diese beginnen erst weiter südwestlich. Im Goms, und somit in Ernen, begrenzen die Lepontinischen Alpen, die vom Gotthard-Massiv herziehen nach Süden das Rhônetal, die gewaltige Bergkette nach Norden zu gehört zu den Berner Alpen. Dicht am Goms verläuft die Grenze zu Italien, was durchaus zu einem Ausflug z.B. an den Lago Maggiore einlädt, der vom Autozug in Iselle ca. eine Fahrstunde entfernt liegt und auch mit der Bahn von Brig, der Hauptstadt des Oberwallis, gut erreichbar ist.
Bereits auf der Anreise hat man die gewaltigen Schneeberge im Blick: Über dem Furkapass thront der Dammastock, 3630m, der höchste Berg der Urner Alpen, an dessen Flanken der Rhônegletscher und damit der Ursprung der Rhône liegt. Im Süden erheben sich die Gipfel der Berner Alpen, Finsteraarhorn, 4274m, Lauteraarhorn, 4042m und über dem Rhônetal steht majestätisch das Weisshorn, 4505m, das mit seiner imposanten Gletscher- und Firnpyramide das Tal überragt. Dieser Berg gehört nun tatsächlich zu den Walliser Alpen. Keine andere Region verfügt übrigens über mehr Gipfel, die höher als viertausend Meter sind.
Von Ernen aus hat man einen Blick auf das Finsteraarhorn, das nach Norden über dem Fieschertal thront und auf das große Wannenhorn, 3906m, sowie auf die Firngipfel des Dammastock und des Weisshorns. Im Naturpark Ernen-Binntal dominieren dreitausender Gipfel, die nichtsdestoweniger imposant und bergsteigerisch reizvoll sind.
Der Viertausenderreigen kann quasi vervollständigt werden, wenn man auf einen der beeindruckendsten Aussichtsgipfel der Alpen geht, auf das Eggishorn, das auch bequem mit der Seilbahn von Fiesch aus erreichbar ist. Von hier aus hat man einen grandiosen Blick direkt auf den größten Gletscher der Alpen, den Aletschgletscher, und die Gipfel der Berner Alpen von Jungfrau, Eiger, Mönch und Aletschhorn. Im Süden sieht man bis zum Mont Blanc, dazwischen erheben sich die Eisriesen rund um Saas Fee und auch das Matterhorn mit den umgebenden Gipfeln. Eine gigantische Kulisse.

Bergwandern in allen Kategorien von leicht bis schwer, natürlich Gletscherbegehungen (diese nur mit Bergführer empfohlen) und hochalpines Bergsteigen sind in unmittelbarer Nähe möglich. Von lieblichen Bergwäldern und Almen umsäumt sind selbst Spaziergänge ein Genuss, desgleichen sind Wanderungen durch das hochalpine Terrain gleichfalls beeindruckend. Wählt man den Rücken eines Maultieres, begeht man alte Säumerwege und reist im Tempo längst vergangener Epochen. Natürlich können die Trecks auch auf eigene Faust von Hütte zu Hütte selbst unternommen werden. Wer lieber mit dem Mountainbike unterwegs ist, kann sich ein Rad ausleihen, die Trips sind signalisiert. Etwas Besonderes ist es sicherlich, mit einem Gleitschirm über die vergletscherten Gipfel der Viertausender zu fliegen, Tandemfahrten werden angeboten, Fiesch ist ein Gleitschirm- und Deltazentrum.
2001 wurde die Region zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt, eine Feststellung der einzigartigen Naturschönheit dieses Landstrichs.

Der Naturpark Ernen-Binntal führt in ein Naturschutzgebiet, das seit 1964 die Ursprünglichkeit der Landschaft garantiert. Das Binntal gilt als «Tal der verborgenen Schätze» und ist bekannt für seinen Mineralienreichtum. Auch Flora und Fauna sind im Landschaftspark Binntal äußerst vielfältig. Die unverfälschten und unverbauten Dorfbilder sind von nationalem und internationalem Rang. Sie liegen in einer intakten Kulturlandschaft, welche heute noch mit viel Aufwand von den Gemeinden gepflegt wird. Hier kann man die alten Walserwege nach Italien beschreiten oder in der Grube Lengenbach, einem alten Bergwerk, nach Mineralien suchen. Der örtliche Strahler nimmt Interessierte mit auf Touren, die zu den (geheimen) Fundstellen seltener Mineralien oder strahlender Bergkristalle führen.

Klima, Flora und Fauna

Das Wallis sei Spitzbergen und Spanien auf engstem Raum, so der Geograph Emil Egli. Hochalpine Gletscherwelt und Steppenklima vereint. Das Klima im Wallis ist im Sommer sehr stabil. Die geographische Lage entlang des Alpenhauptkammes bedingt ein einmaliges Mikroklima: Die Regel sind heisse und trockene Sommer. Das Wallis ist der Kanton mit der geringsten Niederschlagsmenge der Schweiz, nicht etwa das Tessin! So hat die Kantonshauptstadt Sion 350 mehr Sonnenstunden als Zürich, Martigny weniger Bewölkungsgrad als Lugano. Man nennt das Wallis daher auch mit Recht die Sonnenstube der Schweiz. Wasser war und ist in den heissen Sommermonaten ein Problem. Der Grund dafür soll, der Legende nach, in der hochmütigen Ablehnung der Bevölkerung von mehr Regen durch den lieben Gott liegen, der ihnen dies großzügig angeboten hatte. Die Walliser lehnten das göttliche Angebot dankend ab und müssen seither zur Strafe ihre Landwirtschaft mühsam selbst bewässern. Hierfür entwickelten sie das System der Suonen, frz. Bisses, das sind z.T. in den Fels gehauene, z.T. aus abenteuerlichen Holzkonstruktionen bestehende Wasserleitungen, die wie ein Netz die hochalpine Region des Tales durchziehen und oft aus den höchsten Bergregionen das kostbare Nass herabführen und den Feldern Wasser auch in Trockenzeiten garantieren. Heute sind durch die bereits erwähnten vielzähligen Stauseen und Rückhaltebecken weitaus bessere Möglichkeiten zur Befriedigung der wasserfressenden Zivilisation gefunden worden. Eine Reihe von Stauseen tragen erheblich zur Bewässerung und Energiegewinnung des gesamten Landes bei. Neben dem Lac de Dix sind v.a. die mit erheblichem Aufwand errichtete Staumauer des Lac d'Emosson oberhalb der Trientschlucht und der Lac de Mauvoisin im Val des Bagnes erwähnenswert. Gewaltige Mauern bis 287m Höhe stauen ebenso gewaltige Wassermassen, die Strom produzieren und durch ein ausgeklügeltes, im Berg verlaufendes System miteinander vernetzt sind.
Die wissenschaftliche Erklärung der geringen Niederschlagmengen ist in den hohen Bergen zu suchen. Hier regnet es auf 4000m Höhe bis zu 4m Wasser pro Quadratmeter jedes Jahr, das Tal bekommt allerdings nur etwa 1m/qm ab.
In diesem z.T. subtropischen Klima gedeihen Früchte und Gemüse aller Art, die v.a. im Unterwallis in grossen Plantagen angebaut werden. Umrahmt wird dieses fruchtbare Tal vom ewigen Eis der 4000er-Gletscherriesen! Zur Sonne kommt der Wind: Er bläst z.T. sehr heftig wie sonst nirgends in der Schweiz. Die erwärmte Luft steigt tagsüber von den erwärmten Berghängen aufwärts, talaufwärts, abends nach Abkühlung wieder talabwärts, immer im Wechsel. Das beste Wetter zum wandern, klettern, Fahrrad und Motorrad fahren ist von Juli bis September, allerdings ist es teilweise noch bis in den November hinein z.T. bis 20°C warm. Die zuführenden Pässe sind etwa von Mitte Juni bis Mitte Oktober geöffnet, danach herrscht Wintersperre, bis auf den Simplon, der wird ganzjährig offengehalten. Wetterumschläge sind in den Alpen gefürchtet und können sich teilweise, ohne vorhersagbar zu sein, innerhalb von 15 Minuten von heissem Sommerwetter in Sturm mit Gewitter, Schnee und Hagel verändern. Auch mancher Einheimische musste das mit seinem Leben bezahlen. An geeignete Ausrüstung ist daher immer zu denken. Anhand der gigantischen Höhenunterschiede von teilweise 4000m hat das Wallis keine einheitliche Flora und Fauna. Im mittleren und unteren Rhônetal herrscht ein mediterranes Klima, es gedeihen Steppengräser, Mandeln, Feigen, Zypressen und ein immerwährendes Grün aus vielen Sträuchern. Den Pfynwald zwischen Leuk/Susten und Sierre nennt man wg. seiner Vegetation auch die 'Provence der Schweiz'.
Das Bild wandelt sich im Gebirge natürlich grundlegend, hier herrscht bis zur Baumgrenze, die etwa 400m über der der Alpennordseite liegt, bei etwa 1900-2200m der Hochwald mit Arven, Lärchen, Bergföhren, Kraut- und Straucharten vor. Tiefer gelegene Bereiche umfassen eine Vielzahl von Laubbäumen wie Birken und Espen und andere. Blumen erblühen in ihrer ganzen alpinen Vielfalt: Man findet neben den typischen Vertretern wie Alpenrosen, Enzian, Bergprimel und Gletscherwurz noch eine Vielzahl weiterer Pflanzen. Das abgeschiedene Binntal beherbergt zum Beispiel mehr als 100 verschiedenen Bergblumenarten. Ab ca. 2100m kommen zunehmend neben Berggras nur noch Pionierpflanzen wie Moose und Flechten bis ca. 4000m vor. Die Almen, die alle in etwa auf 2000m liegen haben ein grosses Angebot an Kräutern und Blumen, man schmeckts im Käse! Ausser den Kühen, die ja in dieser Höhe nur Dank des Menschen überleben können, ist die Fauna entsprechend angepasst und je höher man kommt desto dünner ist die Besiedelung: Alpensteinbock und die Gemse, der Rothirsch, Rehe und Schneehase, sowie natürlich das Murmeltier tummeln sich hier, die am häufigsten unter den seltenen Vogelarten anzutreffenden Arten sind die Bergdohle und weitere Rabenarten, Steinadler, Auer- und Birkhühner sowie insgesamt noch ca. 60 weitere Arten. Im Wallis gibt es Giftschlangen, Vipern, man sollte darauf achten, wo man hintritt, v.a. sonnige Felsenplätze sind unter den Reptilien begehrt. Eine Unmenge Schmetterlinge lassen sich in der sommerlichen Sonne bewundern. Auch der Luchs wurde mit Erfolg wieder heimisch gemacht und der Wolf, als ein allerdings ungebetener, aus Italien eingewanderter 'Ausländer', ist ebenfalls seit kurzer Zeit wieder im Wallis anzutreffen. Problemlos ist das Miteinander zwischen Mensch und Tierwelt nicht: Während die Einen überhand nehmen (Rotwild), sind wenige andere durch den Tourismus mit seinen ganzjährigen Fun-Sportarten, die sowohl im Winter als auch im Sommer die Brutplätze und Aufzuchtgründe der Wildtiere belästigen, leider bedroht.

Kulinarik

Die Gerichte im Wallis sind von der bäuerlichen Kultur geprägt, diese glänzt mit einer einfachen, aber ehrlichen und sehr schmackhaften Küche und weist die kulinarischen Charakteristika einer bis ins 20. Jahrhundert abgeschlossenen Region auf, die Gegend ist ja erst in der Neuzeit Transit- und Touristenland geworden. Jedes Seitental, ja manchmal sogar jedes Dorf, wartet mit seinen eigenen Gerichten auf. Neben anderen Walliser Spezialitäten gibt es natürlich Käsegerichte in allen Variationen: Käseküchlein, Käseschnitten und Käseplatten. Gemüse wird mit Käse gereicht, hier empfiehlt der Kenner den Walliser Spargel, in dieser Form zubereitet ein Genuss. Man rühmt sich nicht umsonst, das Raclette erfunden zu haben, das unbedingt in der Originalform genossen werden sollte -geschmolzener Alpkäse + Cornichon + Silberzwiebelchen + Kartöffelchen- am besten noch über dem offenen Feuer zubereitet und vom Racleur mit einem Messer samt Rinde breit abgeschabt dazu ein - oder mehrere - Gläschen Fendant. Ein Genuss, der Zeit und Gesellschaft verlangt!
Auch das Fondue mit seinen Variationen ist im Wallis heimisch. Jede Region hat ihren für Kenner unverwechselbaren Käse, der aus Rohmilch zubereitet wird und auf den Almen reift. Man sollte unbedingt die regionalen Käsesorten durchprobieren und Industrieprodukte meiden, die zwar günstiger aber vom Geschmack her deutlich unterlegen sind. Der Kenner schätzt und vor allem: Er schmeckt die typischen Kräuter im handwerklich erzeugten Käse.
Wer auf die Almen / Alpen kommt muss sich neuerdings nicht wundern, wenn er als 'Amtssprache' auf dem Berg Neu-Schwäbisch, Sächsisch oder Berlinerisch vernimmt. Diese Laute haben breiten Einzug gehalten, nachdem den Einheimischen die mühselige Almwirtschaft mancherorts zu aufwändig wurde. Ohne die fremden Bergler wären einige Almen wohl geschlossen worden. Häufig sind es übrigens gutsituierte Zeitgenossen, die für eine Saison aus ihrem Unternehmer- oder Bürodasein entfliehen und den Saison-Alm-Öhi darstellen.
Weitere Gerichte, die man unbedingt probieren sollte sind: Backofensuppe, Wild und Fisch in allen Variationen, - die französische Bouillabaisse ist auch im Unterwallis heimisch - sowie jede Menge Desserts und Kuchenparaden.
Etwas Besonderes ist ein gemütliches Vesper mit einem 'Walliser Teller', zu dem ein weiteres herrliches Lebensmittel gereicht wird: Das Walliser Roggenbrot, wahlweise mit Walnüssen. Der Teller enthält in jedem Fall eine weitere Spezialität: Das Walliser Trockenfleisch, ein dem Bündnerfleisch vergleichbares, an der Luft getrocknetes Rindfleisch, das in kleinen Portionen genossen ein regelrechtes Aromafeuerwerk im Gaumen zündet. Am Abend wird vielerorts 'Gsottus', Gesottenes, gereicht, ein kräftiger, wohlschmeckender Eintopf. Vom Grill kommt Lammgigot oder rezentes Schafsfleisch. Auch Vegetarier müssen nicht darben, sie bestellen einfach eine Quiche Valaisanne, ein Tomaten-Käse-Kuchen, der sicher für neidische Blicke sorgen wird. Da das Wallis die Obst- und Gemüseregion der Schweiz ist, bekommt man alles, was die Natur in diesen Breiten zu bieten hat frisch und z.T. am Strassenrand zu kaufen. Gemüsesuppen während der Saison, hier besonders die 'soupe aux feves', die Bohnensuppe, sollte man unbedingt probieren. Im Herbst wird, neben frischem Wild, Rotkraut mit Kastanien serviert, lecker! Wer zu dieser Jahreszeit im oberwalliser Dörfchen Mund etwas Besonderes erstehen will, dem sei der dort produzierte Safran ans Herz gelegt. Vielerlei intensiv duftende Alpenkräuter runden den Kanon der Gewürze ab. Cholera ist im Wallis übrigens keine Erkrankung sondern eine regionale Spezialität, ein Gemüsekuchen aus Kartoffeln, Äpfeln, Birnen, Speck und Käse. Der Name stammt tatsächlich aus den Zeiten der Cholera-Epidemie.

Kommen wir jetzt zu den drei Grossen des Wallis, die von den Römern eingeführt wurden und das Wallis zum führenden Weinkanton der Schweiz gemacht haben: Fendant, Dôle und Johannisberg, die Weine der Region. Vorherrschend ist eindeutig der Weisswein, der auch bevorzugt getrunken wird. Die Reben wachsen beiderseits des sich nach Südwesten breit öffnenden Rhônetals auf sonnigen Matten bis auf 1200! m Höhe. Der berühmte, z.T. über hundertjährige Gletscherwein aus Visperterminen und dem Val d'Anniviers, der Heida, verdient besondere Erwähnung. Er reift in grossen Eichenfässern und es wird jeweils nur die Menge, die aktuell entnommen wurde, durch jüngeren Wein ersetzt, sodass das hohe Alter erklärt ist. Der Fendant ist der Liebling der Region, er wird am meisten produziert und genossen. Gekeltert aus der Chasselas-Traube ist er ein typischer und nur im Wallis anzutreffender, trockener Weisswein, der vorzüglich zu Raclette oder Fondue schmeckt. Der bekannteste Rotwein ist der Dôle, er setzt sich aus der Gamay-Traube und dem Pinot-Noir zusammen. Es ist ein harmonischer, abgerundeter und bukettreicher Wein, der v.a. im Herbst ausgezeichnet zu den regionalen Wildspezialitäten passt. Schliesslich der Goron, ein trockener, leichter Tafelwein, aus denselben Trauben gekeltert, aber mit deutlich weniger Alkohol. Also: Immer etwas Zeit für eine Weinprobe im Wallis mitbringen, die man in entsprechendem Ambiente, in Kleinkellereien und gemütlichen Trinkstuben, den Carnotzes, geniessen sollte. Zuletzt darf ein Hinweis auf die zahlreichen Marcs, Williams und andere Brände nicht fehlen, die ein üppiges Walliser Mahl beschliessen können.

Kultur

Kulturell hat man durchaus etwas zu bieten in dieser Region: Berühmte Kirchen- und Orgelbauer sind im Oberwallis zu Hause gewesen, kirchliche Fürsten mit weltlicher Macht prägten den Staat bis in die Neuzeit. Wenige romanische, dafür um so mehr gotische und barocke Kunst trifft man im gesamten Wallis an. Viele Kirchen lohnen einen Besuch, ebenso Burgen und Schlösser. Ein Besuch in Sion mit seinen interessanten Museen sei empfohlen.
Besonders reich sind die vielen Sagen und Märchen des Landes, sie sind voller Geistergeschichten. Sogenannte Boozen, d.h. Bergdämonen, spielen ihr z.T. böses und tödliches Spiel mit den Menschen, ein Spiegel des Kampfes der Bergbewohner mit den Naturkräften. Aber nicht nur. Man kann, wenn man das seltene Glück hat, das Vertrauen eines alten Bergbewohners zu gewinnen, noch von Begebenheiten hören, die sich im Erleben der Menschen in grosser Not und Gefahr abgespielt haben. Von Prozessionen armer, gefangener Seelen über Bergkämme und Gipfelgrate erzählen die Sagen, aber auch von vielen guten Geistern, von Marienerscheinungen, die Menschen und Tiere aus akuter Gefahr in den Bergen gerettet haben, von weisen Frauen und heiligen Bergen. Die Gratzugnacht auf der Fiescheralp im Juli erinnnert an diese Vergangenheit. Eine Vergangenheit, die von unserer ach so großartigen Zeit verdrängt worden war, derer man sich im Wallis neuerdings aber wieder besinnt und daher im Rahmen eines Projekts die alten Geschichten sammelt.
Wer das Glück hat auf einen richtig alten Einheimischen zu treffen, vielleicht kann der ja was erzählen...
wer weiss?
Eindrücklich lebt der alte Geisterglaube auch in den kunstvoll geschnitzten Dämonenmasken des Lötschentales, den Tschäggättä, weiter, die zur Fasnacht v.a. die Kinder in Angst und Schrecken versetzen.
Carl Zuckmayer verlebte im Wallis seinen Lebensabend und in Raron liegt Rainer Maria Rilke auf dem Kirchhügel begraben. Sein Grab schmückt ein Stein mit der geheimnisvollen Inschrift: "Rose, oh reiner Widerspruch, Lust, Niemandes Schlaf zu sein unter soviel Lidern".
Manchmal lohnt sogar ein Gang auf den Friedhof z.B. in Zermatt, hier liegen große Alpinisten, deren Name für immer mit der Erschliessung der Alpen verbunden ist, hier erfährt der Besucher auch so manches über die Tragödien, die sich im alpinen Umfeld zugetragen haben.

Geografie, Wirtschaft und Sprache

Die Rhône hat eine Länge von etwa 812 km und entwässert das gleichnamige Tal mit seinen Seitentälern ins Mittelmeer. Ihr Einzugsgebiet umfasst ca. 100.000 Quadratkilometer. Das Rhônetal zieht auf schweizer Seite in südwestlicher Richtung und mit einem Knick in nordwestliche Richtung, dem Rhôneknie bei Martigny, vom Rhônegletscher bis zum Genfer See. Es entspricht in etwa der Ausbreitung des Kantons Wallis. Dieser umfasst noch diverse Seitentäler mit ihren Zuflüssen zur Rhône. Es verleitet viele - dann allerdings fehlgeleitete - Zeitgenossen zum reinen Durchfahren auf dem Weg nach Frankreich oder Italien. Wer sich etwas Zeit nimmt wird jedoch schon bald die unvergleichliche Schönheit und den Reiz der Gegensätze dieser Landschaft, die sich von den Obstplantagen und Weinbergen im unteren Talabschnitt bis zu den gewaltigsten Gletscher- und Eisriesen der Alpen erstreckt, entdecken und bewundern. Der Autor hat während vieler Touren in und durch diese Landschaft zugegebenermassen mehr als nur ein freundschaftliches Verhältnis zu dieser Region, zum Wallis, entwickelt.
Dieses erhielt seinen Namen übrigens durch die Römer, die es einfach 'vallis' = Tal nannten, geprägt vom durchfliessenden Fluss. Man trennt eigentlich nur das deutschsprachige Oberwallis mit dem Goms vom welschen Unterwallis, das Mittelwallis ist aber unter Alpinisten ein Begriff, es umfasst die Region talaufwärts von Sierre bis Visp und soll bei der regionalen Einteilung hier Verwendung finden.

Die Rhône entspringt dem Rhônegletscher, der, da gut zugänglich, der best erforschteste Gletscher überhaupt ist, während der Eiszeit bis Lyon reichte und heute noch eine kleine Fläche unterhalb des Dammastock-Galenstock-Massivs bis zum Sustengebiet mit seinem Eis bedeckt. Seine Ausdehnung beträgt eben noch 17 qkm, bescheiden, wenn man bedenkt, dass während der Eiszeit eine Fläche von 25.000 qkm von seinem Eis bedeckt war. Er nimmt an Ausdehnung und Mächtigkeit kontinuierlich ab und in wenigen Jahrzehnten wird er das Schicksal aller Alpengletscher geteilt haben, wenn er nämlich verschwunden sein wird. Die Rhône, die hier dem Eis entspringt, heisst alemannisch Rotten, was sich wahrscheinlich vom keltischen 'rot', also fliessen, ableitet. Der eigentliche Name Rhône entstand wahrscheinlich zu antiker Zeit, als 578 v Chr. griechische Siedler aus Rhodos sich im Mündungsgebiet, der Camargue, niederliessen und dem Fluss seinen Namen gaben. Unterhalb des Rhônegletschers liegt der Weiler Gletsch, in dem sich die Passstrassen des Furka- und Grimselpasses, also die Verbindungen aus dem Kanton Uri und dem Berner Oberland ins Wallis, treffen. Der obere Anteil des Rhônetals ist das Goms, ein schönes Hochtal, das bis kurz vor die Tore der oberwalliser Stadt Brig reicht.

Sein Anschluss an ein befahrbares Verkehrsnetz erfolgte erst relativ spät im 19. Jahrhundert, genauer 1857 bis 1861 wurden die Verkehrsverbindungen durchs obere Goms realisiert. 1866 wurde die Furkapasshöhe erschlossen, ab 1871 gab es einen regelmässigen Postkutschenverkehr. Ein Reisebericht aus damaliger Zeit zeigt den Beginn des Tourismus:
"Mittlerweile sind wir in Gletsch angekommen, um im vortrefflichen 'Hotel Glacier du Rhône' verdienter Ruhe zu pflegen. Es ist eben Mittagszeit. Von der Furka her und vom Rhônetal hierauf kommen die Eilwagen angefahren, hungrige und durstige Reisende stürzen ins Haus und besetzen alle Plätze des geräumigen Speisesaals. Pferde werden umgespannt, die Kondukteure fluchen, die Postillione schimpfen und schelten -es ist ein Lärm, dass es einem in den Ohren saust. Wir schauen uns das bunte Treiben einige Augenblicke an, eilen aber lieber weiter hinaus in die reine, stärkende Alpenluft, wo die junge Rhône einem riesigen Eisthor entströmt. Und ganz in der Nähe hat die Spekulation eine zugängliche Eishöhle gegraben. Unter ihrem blauen Schimmerdache wollen wir träumen, bis unten im Gasthause wieder Ruhe geworden."
Da fühlt sich ein Zeitgenosse des ausgehenden 19. Jahrhunderts in seiner Ruhe durch den 'Massentourismus' gestört. Nun, zum Glück wusste er wenig über die heutigen Zustände in den Alpen. Durch den zunehmenden Verkehr kann es durchaus vorkommen, dass man auf der Strecke Oberwald-Gletsch oder am Furka- oder Grimselpass an Wochenenden etwas dichteren Verkehr erlebt. Dies sind aber Ausnahmen, da es im Wallis tatsächlich keinen Massentourismus gibt, Nepp sucht man vergebens.

Südlich von Gletsch fliesst die junge Rhône schäumend durch eine Schlucht ins Goms, dessen nördlichster Ort Oberwald ist. Viele kleine Orte reihen sich aneinander und machen den Charakter der Landschaft des Goms aus. Eine Fahrt ins Rhônetal ist erstaunlicherweise keine Fahrt entlang der Rhône. Man hat den Eindruck, dass die Ortschaften den Fluss meiden. Aus gutem Grund, überflutete die wilde Rhône vor ihrer Bändigung durch Dämme regelmässig und verheerend das Tal. Auch bietet kaum ein Fluss so wenig für die Naherholung wie die Rhône zwischen Gletscher und Genfer See, von Ausnahmen abgesehen. Es gibt kaum Ufergehölz, dafür eignet sich der Oberlauf für Rafting ganz gut, ein Spass auch für Kinder. Bereits hier kommt die typische Eigenart des Rhônetals ans Licht, nämlich sein Aschenbrödeldasein im Schatten der gigantischen Naturschauspiele der Seitentäler.

Walliser Bauweise

Die typischen Walliser Häuser aus schwarzverfärbtem Holz sind z.T. viele Jahrhunderte alt und die Speicherstadel auf den Sockeln, mit den vor Ungeziefer schützenden Steinplatten, sind geradezu wegweisend für das Oberwallis. Um im Winter einen besseren Schutz vor den rauhen Unbilden der Natur zu haben, wurden die Häuser in den Dörfern eng ananeinander gebaut, sog. Haufendörfer.

Das Wallis war, wie die Alpenregion überhaupt, noch bis in unsere Zeit von der Land- und Alpwirtschaft geprägt, zunehmend übernehmen allerdings Tourismus und Industrie die Hauptrolle in der Einkommenspyramide.
Die im Rhônetal bewirtschafteten Alpen (Almen) machen gerade noch 5% des erwirtschafteten Sozialproduktes aus. Die Industrieansiedlungen, die heute eine wesentliche Rolle in der Wirtschaft des Kantons spielen, sind erst spät errichtet worden und fallen erst weiter südlich ab Brig z.T. störend, weil architektonisch deutlich landschaftsverschandelnd, auf. Metallverarbeitung und Chemie sind nur zwei Beispiele für die Industrieregion Wallis.
Schon im Mittelalter war die Gegend durch den Salzhandel über den Simplon und die Urbarmachung des Rhônetals zu Reichtum gelangt. K.J. Stockalper aus Brig war bezüglich seines Reichtums durchaus mit den Fuggern vergleichbar. Ein weiterer wichtiger Industriezweig ist heutzutage die Energiegewinnung aus Wasser. Hierfür wurden in den Seitentälern gewaltige Stauseen (der Grand Dixence im Val d'Entremont ist der grösste seiner Art mit der 287m hohen, imposanten Staumauer) angelegt und ganze Bergmassive untertunnelt, um Wassermassen von Tal zu Tal pumpen zu können, eine ingenieurtechnische Meisterleistung.
Das Wallis ist zweisprachig, die Sprachgrenze verläuft im Mittelwallis am Flüsschen Raspille, ein zweiter 'Röschti-Graben' sozusagen, der nicht nur Sprach- sondern auch Kulturgrenze ist. So interpretiert man im Oberwallis Fakten anders als im Unterwallis, die Häuser sind verschieden, die Küche und die Traditionen sind hie alemannisch, dort französisch. Der gesamte Süden ist französischsprachig. Man sollte übrigens nicht von 'dem Walliser' reden, den es genau betrachtet so nämlich nicht gibt, sondern vom 'Zermatter', vom 'Briger', vom 'Sittener' usw. Im Nord-Osten oder Oberwallis spricht man Walliserdütsch, das sog. Höchstalemannisch, ein sehr harter alemannischer Dialekt, der stolz gepflegt wird. Als Schwabe hat man weniger Mühe das Kehlige, Harte dieser urtümlich anmutenden Sprache der alemannischen Vettern zu verstehen. Man grenzt sich gegenüber seinen anderen schweizer Verwandten ab, sie sind für den Walliser gerade mal 'Üsserschwiizer', also ausserhalb der eigentlichen Schweiz, dem Wallis, angesiedelte 'Restschweizer'. Nach dem dritten Nachfragen klappt aber die Verständigung dann doch.
Ein weiterer Charakterzug der Einheimischen ist ihr etwas anarchisches Staatsverständnis, das vor allem im französischen Teil des Kantons zelebriert wird: Gesetze werden nicht immer nach dem Inhalt sondern manches Mal nach dem individuellen Bedürfnis ausgelegt. Hiervon waren v.a. das Baurecht und der Umweltschutz betroffen, einige Skandälchen und Skandale sprachen eine beredte Sprache.
Seine Gründe hat dies in einem weiteren grundsätzlichen Charakterzug des Wallisers aller Couleur: Seiner Selbstständigkeit. Wer über Jahrhunderte auf sich selbst gestellt und grosse Teile des Jahres klimabedingt abgeschnitten war, entwickelt wohl diese verständliche Eigenart. Versuche daher niemals als Aussenstehender einem Walliser gute Ratschläge zu erteilen. Ein besonderer Brauch ist die sog. 'Mazze': Um gegen die Obrigkeit vorzugehen wurde früher ein Holzstrunk zu einem den Betreffenden darstellenden Antlitz geschnitzt, das dann von Dorf zu Dorf getragen und jeweils auf dem Marktplatz ausgestellt wurde. Als Zeichen bürgerlichen und politischen Zornes konnte jeder, der mit dem Dargestellten ein Hühnchen zu rupfen hatte, einen Nagel in den Pflock einschlagen. Kamen genügend Nägel zusammen, wurde der betreffende hohe Herr kurzerhand geächtet, seine Güter beschlagnahmt und er persönlich zum Teufel gejagt, Basisdemokratie halt.
Man hat sich eine Vielfalt regionaler Kulturen und Traditionen erhalten. So trifft der Besucher noch mancherorts Menschen in alten Trachten, kann Ringkuhkämpfe der Eringerkühe im Unterwallis und vieles mehr besuchen und besichtigen, zahlreiche Festivitäten finden rund ums Jahr statt.

Geschichte

Ursprünglich war das Wallis von einer Steinzeitkultur bevölkert, bekannt seit etwa 6500 v. Chr., damals gab es schon einen stetigen Verkehr über den Theodul-, Simplon-, Albrun- und Gr. St. Bernhard-Pass. Bereits ab etwa 5000 v. Chr. wurde Ackerbau und Viehzucht betrieben. In der Bronzezeit, etwa 2500-800 v.Chr. wurde Bergbau nachgewiesen. Im 6. Jahrhundert v. Chr. siedelten Splittergruppen der indogermanischen Völkerwanderung im Rhônetal (Tylinger, Daliterner, Lemener), anschliessend wurden diese von den Römern besetzt, ca. 236-222 v. Chr. und nach deren vorübergehendem Abzug Kelten ansässig. Die Römer nannten das Tal schlicht Vallis, was übersetzt einfach nur 'dasTal' bedeutet. Keltischen Ursprung sind viele der heute noch gebräuchlichen Namen wie Goms=Mulde, Brig=Brücke, Leuk=die Weisse, Dala=die Trübe usw. Der oberwalliser Dialekt hat noch Wortanklänge an keltische, fränkische und burgundische Sprachschichten. Die Römer wurden nur kurzfristig zurückgedrängt und kehrten unter Caesar mit dem Feldherrn Galba 57 v. Chr. zurück, brannten grosse Teile des Unterwallis nieder, eroberten aber erst unter Augustus 10 v. Chr. nach heftigen Kämpfen definitiv das Land. Octodurus, das heutige Martigny, diente ab 47 n. Chr. als Hauptstadt.
Die römischen Hinterlassenschaften lassen sich dort heute besichtigen.

Ab dem 5. Jahrhundert eroberten Burgunder das Wallis bis in die Gegend von Leuk, im Jahre 534 besiegten die Franken das Land und verleibten sich das Wallis vom Furka bis zum Genfer See als Gau in ihr Reich ein. Karl der Grosse liess in grossem Ausmass Strassen bauen, Felder anlegen und Wälder roden. Er sicherte auch dem Bischof von Sion weitgehende Autonomie und weltliche Rechte zu, die den Kanton bis in die Neuzeit geprägt haben. Nach dem Zerfall des mittelfränkischen Reiches kam das Wallis zu Burgund. Rudolf III. schenkte 999 dem Sittener (Sioner) Bischof das gesamte Land mit allen geistlichen und weltlichen Rechten, die Kirche war somit gleichzeitig weltliche Macht im Rhônetal.

Die Alemannen

Die Alemannen siedelten ursprünglich in der norddeutschen Tiefebene als elbgermanische Bevölkerungsgruppe, sie waren ethnisch den Sueben zugehörig, darauf weisen Quellen aus dem 6. Jahrhundert und etwas früher hin. Seit etwa diesem Zeitpunkt verwendete man den Begriff Alemannen und Sueben / Schwaben synonym (Suebi id est Alemanni). Ungebildete Geister der Neuzeit können diesen Zusammenhang nicht mehr herstellen und beharren in engstirniger Kleinkariertheit auf den Trennungen, wie wir sie durch die politischen Grenzen kennen, die doch erst im 19. Jahrhundert ihren Einzug in die europäische Kulturgeschichte gefunden haben.
Der Neustamm der Alemannen wanderte seit dem 2./3. Jahrhundert ins Vorfeld des Limes und wurde dort ansässig, die erste Erwähnung fanden sie im Jahre 213. Wiederholte Vorstöße führten zum Fall des Limes (259/60) und zur Besiedlung des Dekumatlandes. Archäologische Funde bezeugen einen ständigen Zuzug aus Mitteldeutschland und Böhmen im 4./5. Jahrhundert. Nach 454 dehnten sich die Alemannen bis ins Elsass und die Nordschweiz aus. 496 (erneut 506) wurden sie vom Frankenkönig Chlodwig I. blutig unterworfen und aus dem Maintal verdrängt. Das im 8. Jahrhundert erloschene alemannische Stammesherzogtum erstand im (späteren) Heiligen Römischen Reich des 10. Jahrhunderts von neuem als Herzogtum Schwaben. Es reichte über die heutige Schweiz nach Norditalien hinein. Schwaben bestimmten in der Welfen- und Stauferzeit und später die Geschicke des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation und damit das Schicksal weiter Teile Europas. Die geschichtliche Entwicklung führte in der Folgezeit zu der heute gängigen Gliederung des Stamms in Schwaben, die die mächtigste Gruppe bildeten, in Deutschschweizer, Elsässer und Vorarlberger, - um die Badener nicht zu vergessen -, wobei diese Unterscheidungen künstlichen Charakter haben, denn sie bilden völkerkundlich eine Einheit. Unsinnigerweise bestehen untereinander heutzutage wenig Kenntnisse über die gemeinsame Kultur, ja es werden geradezu groteske 'Feindbilder' der alemannischen Vettern gegenseitig gepflegt und obendrein kultiviert. 'Sauschwob' ist ein beliebtes Schimpfwort im Elsass. Ob der Absender des Schimpfwortes weiß, dass er sich selbst beschimpft?

Vom 9. Jh. an stießen die alemannischen Vorfahren der heutigen Oberwalliser, die Walser, vom Berner Oberland herüber ins Rhônetal vor. Im Goms gründeten sie die ersten Siedlungen, rodeten Wälder und machten das karge Land urbar. Die unglaublich schwierigen Lebensbedingungen, das kleinparzellige Erbrecht und das Bevölkerungswachstum machten es notwendig in immer höhere Regionen vorzudringen bzw. das Land, das die Menschen nicht mehr ernähren konnte, zu verlassen. So zogen die Walser ins heutige Tessin, nach Graubünden, St. Gallen, Tirol, ja bis nach dem heutigen Deutschland zurück und besiedelten die dortigen Bergregionen. Um in den Gebirgsregionen überleben zu können, waren Beharrlichkeit und Zähigkeit dieses Menschenschlages vonnöten. Manche Walsersiedlungen bestehen bis heute und bilden z.B. in der oberitalienischen Kulturregion des Tessin deutschsprachige Inseln, haben sich aber mehrheitlich assimiliert und nur die Namen, wie Großes und Kleines Walsertal erinnern noch an die früheren Besiedler. Der berühmte Walserweg ist zum Kulturweg Europas ernannt worden und ist ein beliebter Wanderweg unter Alpinisten.

In den Kämpfen gegen die Feudalgeschlechter von Turn und Raron standen die Alemannen stets treu zu ihrem Bischof und erhielten nach dem Sieg weitgehende Freiheitsrechte. So entstanden sehr früh bereits erste Genossenschaften und Gemeinden, die sich zu Zenden, d.h. Bezirken, zusammenschlossen und mit der Zeit ziemlich unabhängig wurden. Im Jahre 1628 wurde gar die freie 'Republik Oberwallis' ausgerufen, jetzt allerdings gegen den Bischof, der sich wohl oder übel mit der neuen Macht arrangieren musste. Er verzichtete auf alle weltlichen Hoheitsrechte, der Staat wurde nun von Landeshauptmann und Landrat unter der Leitung der Zenden regiert. Das welsche Unterwallis war in Vogteien aufgeteilt und wurde, nicht immer geschickt, als Untertanenland weiter verwaltet.
Nach der französischen Revolution erhob es sich gegen die oberwalliser Diktatur und fegte in einem alles verbrennenden Feuersturm, unterstützt von französischen Truppen, gegen die Unterdrücker. Südlich von Sion und im Pfynwald wurden die Oberwalliser 1799 vernichtend geschlagen. Dörfer, Kirchen, ja ganze Landschaften wurden geplündert und gebrandschatzt.
Für kurze Zeit erlaubten die Franzosen dem Wallis die Selbstständigkeit, es entstand die 'Republik Wallis'. Nachdem die ethnischen Querelen aber munter weitergingen, verleibte Napoleon den Kanton als 'Departement du Simplon' einfach dem französischen Staat ein. Die ehemals stolze 'Republik Wallis' war nun, ausgehungert und zerstört, zum französischen Departement degradiert. Als militärische Verbindung zum ebenfalls französisch besetzten Teil Oberitaliens wurde die Simplonstrasse ausgebaut. Nach dem Sturz Napoleons vereinigte sich das Wallis 1814 und wurde am 16. Juni 1816 als zwanzigster Kanton in die Eidgenossenschaft aufgenommen.
Weiterhin unterdrückten nun jedoch die mehrheitlich Französischsprachigen ihre alemannischen Mitkantonisten, sodass mehrfache Verfassungsänderungen nötig wurden, um ein gleichberechtigtes Zusammenleben der Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen. Zuletzt erfolgte dies 1907. Auch wurde damals erst die deutsche Sprache der Französischen gleichgestellt. Bis heute herrschte zumindest an der Oberfläche Frieden zwischen den Kulturen, der durch jüngste Querelen bezüglich behördlicher Zuständigkeiten jedoch gehörig gestört ist, man denkt im Oberwallis bereits über einen eigenen Kanton nach. Die politische Führung des Wallis ist konservativ geprägt.
Ab Mitte des 19.Jh. setzte im Wallis ein Entwicklungsschub hin zu Modernität und Indutrialisierung ein. Man begradigte die Rhône, welche das Tal regelmässig verwüstet hatte und entsumpfte weite Teile v.a. des Unterwallis, sodass ca. 10.000 ha Kulturland gewonnen werden konnten, die bis heute für den ersten Platz unter den schweizer Kantonen bezüglich des Obst- und Gemüseanbaus sorgen. Ein weiterer Wirtschaftszweig wurde erschlossen, die Nutzung der Wasserresourcen zur Energiegewinnung. Gewaltige Stauseen wurden errichtet und grosse Kraftwerke zur Elektrizitätserzeugung gebaut. Als Wegbegleiterin wurde die Eisenbahn ab etwa Mitte des 19. Jh. durch das Rhônetal gezogen und die Anschlüsse über die nördlichen Talausgänge Anfang des 20. Jahrhunderts fertiggestellt, sodass die klimabedingte Isolation der oberen Talschaft aufgehoben wurde. Hier sind v.a. der Simplon-Tunnel (1906), der Lötschberg-Tunnel (1913) und zuletzt der in den 80-ern des 20. Jh. fertiggestellte Furka-Basis-Tunnel zu nennen. Berühmte Züge, wie der Simplon-Orient-Express und der Glacier-Express befahren diese Strecken. Für Eisenbahnenthusiasten hat man die Furka-Bergstrecke von Oberwald über den Furkapass nach Realp wieder hergestellt, hier dampft im Sommer die Dampfbahn Furka-Bergstrecke wieder, ein besonderes Vergnügen für jung und alt.
Der Tourismus war anfänglich auf Orte wie Zermatt, Montana oder Arolla beschränkt und wuchs relativ spät. Trotzdem errichtete man, wie anderswo in den Alpen auch, Retortenstädte v.a. für den Wintersport. Allerdings gibt es gerade im Wallis noch reichlich unberührte Landschaft und abgeschiedene Talschaften und die Bausünden sind keinesfalls mit denen der französischen Touristenresorts zu vergleichen.

Noch bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein waren die Lebensbedingungen der hochalpinen Gebirgsregionen unglaublich hart. Man führe sich die langen Reihen von Kindern, den sog. 'Schwabenkindern', vor Augen, die in früherer Zeit vorwiegend aus Graubünden, Tirol und Vorarlberg in herzzerreissenden Elendszügen über verschneite Pässe ins reiche Oberschwaben wanderten, um dort, ihren Familien entrissen und unter teilweise entwürdigenden Bedingungen, für ihr Auskommen und einen kleinen Lohn zu sorgen, den sie nach Hause trugen. Familien hatten nicht selten 10 Kinder, man war auf zwei oder mehr -im Sommer waren es die oberen, im Winter die unteren- Talabschnitte angewiesen, um zu überleben. Die Erbteilung erzwang die Aus- oder Abwanderung, die Walserwege künden davon.
Doch der Mensch, einmal zu Wohlstand gelangt, vergisst leider schnell. Lassen wir eine Zeitzeugin aus dem Val d'Anniviers (Eifischtal) zu Wort kommen, die einen für eine Frau dieser Zeit ungewöhnlichen Lebensgang als Hebamme durchlebt hat und die die Abläufe der täglichen Verrichtungen und Jahreszeiten von den zwanziger Jahren bis in unsere Tage in einem kleinen bewegenden Büchlein zusammengefasst hat:

[....] Mein Leben als Kind war wie das aller Menschen im Val d'Anniviers: Ein Leben unterwegs. Das Jahr unterteilte sich nach dem Verlauf der Feldarbeiten. Weil die Anniviards sowohl Reben in Sierre als auch Kühe in den Alpen oben hatten, wechselten sie ständig von Ort zu Ort. Gewöhnlich wohnten wir in St. Luc. Unser Haus dort war recht geräumig und bequem. Das war sozusagen unser Hauptwohnort. Wenn man in den Reben arbeitete wohnten wir in Muraz bei Sierre. Mehrmals im Jahr fand der große Umzug statt, der jeweils nahezu eine Woche dauerte. Das war ein großes Durcheinander. Es zog nämlich das ganze Dorf gleichzeitig um; alle Familien, der Pfarrer, der Lehrer, das Vieh und die Kinder. Auf den Wagen packte man die Lebensmittel, die Haustiere, einen Teil der der Kleider und bei der Rückkehr nach St. Luc lud man auch noch die Kiste mit dem Schwein, das man am Katharinenmarkt in Sierre erworben hatte, den Kaffee, den Zucker und das Mehl mit auf [....] Die Schule begann an Allerheiligen und dauerte bis Mai. Man ging sechs Monate im Jahr zur Schule. Ich besuchte sie bis ich vierzehn war. Weil Mama mich im Haushalt brauchte, ließ sie sich vom Arzt ein Zeugnis ausstellen, damit ich die Schule verlassen konnte [....] Zu Hause war ich überall zu gebrauchen, auf dem Feld, im Stall und beim Führen des Maulesels. Damals backte man zweimal (!) im Jahr Brot, im Dezember und im Frühsommer, kurz vor dem Alpaufzug [....] Das Brot hielten wir sehr in Ehren. Man segnete es, bevor man es anschnitt [....] Mit dem Grösserwerden übernahm ich mehr und mehr Arbeiten, Männerarbeiten. Von klein auf mussten wir in den Äckern die Erde hinauftragen. Im Val d'Anniviers sind die bebauten Landstücke so steil, dass man regelmäßig die Erde vom unteren Ende des Ackers an den oberen Rand hinauftragen musste [....]  Er (der Vater) wurde im Asyl St. Joseph gepflegt, auf seine eigenen Kosten. Damals gab es kein Spital [....] Auf einem Wandgestell bewahrte Mama dort eine Menge verschiedener Kräuter auf, die sie getrocknet hatte und mit denen sie Tee kochte. Es gab ein Kraut für die Kühe und Kräuter für uns, wenn wir krank waren. Wir bekamen keine Medikamente [....]

An den steilen Äckern mussten sie die im Winter herabgerutschte Erde von Hand! im Frühjahr wieder den Berg hinauf tragen, um wieder anpflanzen zu können.
So war das bis in die fünfziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts. Erst dann begannen sich die Lebensumstände durch die fortschreitende Industrialisierung, die anfänglich unter harten Bedingungen produzieren ließ und zu heftigen Auseinandersetzungen mit Streiks Anlass gab, und durch den Tourismus, der sich aber erst mit Beginn der siebziger Jahre so richtig entwickelte, langsam zu ändern. Wer mit wachem Auge durch die Alpen reist, wird an der Physiognomie des einen oder anderen älteren Bewohners dessen arbeitsreiches und hartes Leben erkennen, das ihn im Wortsinn krumm geschafft hat.

Die Walser

Walserwege - berühmte Wanderwege

Die Walser in Graubünden


Geschichtliches zu Schwaben / Alemannen

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